Migrationspolitik in Deutschland und der Europischen Union

Die Wanderung von Arbeitskrften unter geeigneten Regeln stellt in Zeiten der Globalisierung ein Potential besonders fr die alternden westlichen Demokratien dar, die miteinander im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskrfte stehen. Auf dieser Grundlage erarbeitet Sara Borella Kriterien fr eine wnschenswerte Migrationspolitik in Deutschland und der Europischen Union. Aus konstitutionenkonomischer Perspektive sind die konomische Rationalitt und die gemeinsamen Interessen der Brger eines Gemeinwesens gleichermaen ausschlaggebend fr politische Empfehlungen. Die konomische Analyse zeigt, dass Mobilittshindernisse oft Ergebnis der Protektionsbestrebungen von Interessengruppen und nicht der Durchsetzung der allgemeinen Brgerinteressen sind. Diese wren besser bedient, wenn Arbeitsmigration von der politisch bedingten Wanderung von Asylsuchenden und Flchtlingen getrennt behandelt wrde. Arbeitsmigration wird gebraucht, und Einwanderungswillige sollten nicht mit Migrationsbarrieren ferngehalten werden. In ihren migrationspolitischen Empfehlungen wendet sich die Autorin gegen eine Auslegung der Migrationspolitik, die qualifizierte Einwanderungswillige behindert, und gegen eine Gemeinsame Migrationspolitik in der Europischen Union, die auf Harmonisierung abzielt. Stattdessen kann ein Wettbewerb der nationalstaatlichen Migrationsregeln innerhalb der EU fr die Brger wnschenswert sein. Auf internationaler Ebene sollte sich die EU fr Liberalisierungsschritte einsetzen, aber die Grndung einer neuen internationalen Organisation fr Migration ist nicht zu empfehlen. Die Arbeit wurde mit dem Wolfgang-Ritter-Preis 2008 der Wolfgang-Ritter-Stiftung Bremen ausgezeichnet.