Muster des Lebendigen

Das Wort Chaos ist heute in vieler Munde. Eine Flle von Bchern, Fernsehsendungen sowie Artikelserien befriedigt die Nachfrage einer breiten ffentlichkeit nach Erkenntnissen der noch jungen Chaostheo rie. Das Verblffende und sicher einer der Hauptgrnde fr das groe allgemeine Interesse an dieser Theorie ist, da viele ihrer Erkenntnis se intuitiv und mit einfachsten Hilfsmitteln erfahrbar zu sein scheinen. So kann man beim Einschenken einer Kaffeetasse die Entstehung chao tischer Strmungen beobachten, deren Prinzipien sich an jedem Perso nalcomputer simulieren lassen. Die kreative Rolle zuflliger Ereignisse ist wichtiges Fundament des chaotischen Paradigmas - sogar Strungen knnen zu Neuem fhren. Elementare, ja archaische menschliche Erfah rungen wie kleine Ursache - groe Wirkung oder allem Anfang wohnt ein Zauber inne lassen sich anscheinend mit der Chaostheorie unter mauern. Und irgendwie ist es ja auch beruhigend zu wissen, da sich selbst im grten Chaos noch Ordnungsstrukturen auffinden lassen sol len - von den Wissenschaftlern als deterministisches Chaos bezeichnet. Jeder kennt dieses Phnomen von seinem Schreibtisch, der doch nur fr den oberflchlichen Betrachter einen chaotischen Eindruck macht. Man selbst ist hingegen von der schpferischen Komponente dieser Un ordnung durchaus berzeugt und glaubt, die Domnen der Ordnung in seinem selbst angerichteten Chaos genauestens zu berblicken.