1989:-
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Gem einhelliger Meinung der Wissenschaftsgeschichtsschreibung markieren Newtons Principia von 1687 die Ablsung der aristotelischen Physik durch die moderne Naturwissenschaft. Sven Mller weist dagegen nach, dass weder Aristoteles noch Newton die Ursache der Gravitation mit einer in der Materie liegenden Kraft identifizieren, sondern Newton unter Rckgriff auf die Lehre der Stoa mit einem als feinstoffliche Substanz verstandenen Gott, Aristoteles hingegen mit einer immateriellen Substanz. Die Analyse der Rezeptionsgeschichte zeigt: Der von Newton bekmpfte Gegner ist nicht die genuin aristotelische Lehre, sondern ein von Duns Scotus und Ockham materialistisch umgedeuteter Aristoteles. Whrend Aristoteles den physikalischen Krpern ausschlielich ein intrinsisches passives Prinzip der Bewegung zuspricht, vertreten Scotus und Ockham die Ansicht, dass die physikalischen Krper ber ein aktives Prinzip der Bewegung verfgten, das heit, sich selbst bewegten. Ausgangspunkt dieser materialistischen Aristoteles-Auslegung ist ein Aspekt der Modifikation der aristotelischen Lehre vor dem Hintergrund der christlichen Schpfungslehre durch Thomas von Aquin. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass die Thesen des Aristoteles durch die moderne Physik ungeprft und unwiderlegt geblieben sind, da sie flschlich mit sptmittelalterlichen Positionen gleichgesetzt wurden. Er erffnet so ein neues Feld gemeinsamer geistes- und naturwissenschaftlicher Forschung.
- Format: Inbunden
- ISBN: 9783161490088
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 274
- Utgivningsdatum: 2006-08-01
- Förlag: Mohr Siebeck