Oppositionelles Verhalten im ersten Deutschen Bundestag (19491953)

Wissenschaftliche Darstellungen lassen sich zwei Gruppen zu weisen. Zu der einen gehren die Werke, die ein breites Gebiet umfassen und groBe Zusammenhnge erforschen. Der anderen Gruppe sind die Versuche zuzuordnen, einen kleinen Ausschnitt des Gesamtbereichs einer Wissenschaft darzustellen. Die beiden Verfasser dieses Buches haben sich die Aufgabe ge stellt, ei ne Studie vorzulegen, die eindeutig zur zweiten Gruppe gehrt. Sie sind sich durchaus bewuBt, wie beraus wichtig es auch in der politischen Wissenschaft ist, Gesamtanalysen zu er stellen und groBe geistige Zusammenhnge zu verdeutlichen. Nichtsdestoweniger sind sie der Auffassung, daB derartige Ver suche scheitern mssen, wenn sie nicht auf uBerst konkreten, thematisch sehr beschrnkten Studien aufbauen knnen. Derartige Studien sind in Deutschland jedoch recht sprlich, was zum Teil auf eine einseitige Vorliebe in den Geisteswissenschaften fr weit ausholende, mehr gedanklich kombinierende als die konkrete Wirklichkeit erfassende Themen zurckzufhren ist. Die in diesem Band vorgelegten Untersuchungen verfolgen die Absicht, wenigstens einige Aspekte des Forschungsgegenstandes ),parlamentarische Opposition von den Fakten her aufzuschls seln. Nur wenn man durch empirische Studien weiB, wie die politische Wirklichkeit ist, kann man in einer politischen Theorie erklren, warum sie so ist.