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Nach der bertragung der Rechts- und Verwaltungsordnung der Bundesre publik auf die neuen Bundeslnder hatten jene Verwaltungsangestellten, die bernommen wurden, Regeln zu erlernen, die ihnen in den Details, und vielfach auch in den Grundprinzipien, bis dahin weitgehend unbekannt wa ren. Es war zu erwarten, da vielen ein mhsamer und verunsichernder Lernproze bevorstand, in welchem sich auch die horizontalen und die ver tikalen Sozialbeziehungen am Arbeitsplatz vernderten - Vernderungen die ihrerseits in sozialer Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen kommentiert und bewertet wurden. Natrlich wurden die Beschftigten im Laufe der Zeit sicherer im Umgang mit den neuen Regeln und ihren vern derten Handlungsspielrumen. Es entstanden neue Routinen, neue Selbst verstndlichkeiten und neue Formen von Solidaritt und Konflikt. Die neue Verwaltungskultur konnte aber selbst dort keine einfache bernahme westlicher Muster sein, wo es zu persnlicher Anleitung und vertrauensvollen Nachfragen gekommen war. Vielmehr wurden die im We sten gltigen Regeln auf dem Hintergrund anderer Gewohnheiten, anderer Erfahrungen, anderer genereller und spezifischer Erwartungen anders in die alltgliche Lebenswelt des Arbeitsplatzes eingepat, als im Westen. Um die identischen formellen Regelwerke entwickelte sich somit ein je unter schiedlicher Alltag. Natrlich spielte hier auch die Wahrnehmung des Ost West-Verhltnisses eine wichtige Rolle. Denn in den neuen Bundeslndern war dies Verhltnis eine Art Leitmotiv, das fast alle Vernderungen beglei tete.
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783810025234
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 179
- Utgivningsdatum: 1999-01-01
- Förlag: VS Verlag fur Sozialwissenschaften