Ovids Schule der 'elegischen' Liebe

Die Autorin interpretiert die Ars amatoria als Lehrgedicht in elegischer Tradition. Zum ersten Mal wird der Lehrgang fr Mnner dem Text folgend nachvollzogen; ein Blick auf das 3. Buch erweist, da Ovid dort dieselben Ziele verfolgt: Mit groem didaktischem Geschick fhrt er seine Schler zu einer glcklichen, dauerhaften Liebesbeziehung nach elegischen Idealen. Er bernimmt Konzepte, die den Charakter elegischer Liebe bestimmen, wandelt sie aber so ab, da seine Schler nicht leiden mssen. Als milites amoris sind sie keine Auenseiter. Im Gegensatz zum elegischen servus amoris lassen sie sich nicht von einer bermchtigen Frau beherrschen. Sie erstreben keinen ehehnlichen, ewigen Treuebund (foedus aeternum), sondern tiefe gegenseitige Zuneigung, die auf Diskretion und gemeinsam erlebter Lust beruht. Die Damen lernen, sich mit der Aura einer elegischen domina zu umgeben, ohne ihre Liebhaber auszubeuten und zu qulen.