Philosophie als Erfahrungswissenschaft

die Behandlungsweise kann jedoch sehr verschieden sein. Diese letztere charakterisiert nicht nur eine bestimmte Auffassung von Philosophie, sondern ebenso den Philosophen, der sie anwendet. In dem Sinne ist jede Errterung eines philosophischen Gedankens zugleich eine bio graphische Notiz. Der erfahrungswissenschaftliche Charakter der in diesem Band ge sammelten philosophische Gedankengnge entstammt zu einem er heblichen Teil der Kenntnisnahme der (ursprnglich amerikanischen) Kulturanthropologie. Ihr Schpfen aus den Initiativen der alther kmmlichen Ethnologie wie auch aus der vergleichenden Vlkerkunde hat, zusammen mit dem fruchtbaren :field-work, auf einer anthropo logischen Basis neue und neuartige Erfahrungen ber den Menschen hervorgehoben. Dadurch ist mehr als ein bloes Kooperieren von Philosophie und Wissenschaft gewachsen: hier hat sich der Charakter des Philosophischen selbst gewandelt. Diese Kooperation, ja vielmehr tiefgreifende Verschrnkung ist ein Merkmal moderner Philosophie. Besonders im Denken von Hermann Wein ist dieses Charakteristikum zu einem fruchtbaren philosophischen Ausgangspunkt geworden. Das wre sowohl fr seine philosophisch-anthropologischen wie auch fr seine sprachphilosophischen Errterungen nachzuweisen. Eben in der Abschtzung und Durchdenkung jener Bereiche bekommt die Idee der Erfahrung ihre Gestaltungskraft. Als Grundmotiv wre diese Idee zu betrachten - nicht als ein regelmssig wiederkehrender Hinweis oder die Formulierung irgendeiner Wnschbarkeit in philosophicis. Betrachtet man unsere Philosophie der Gegenwart, so ergibt sich, dass ein solcher Ausgangspunkt auer in anthropologischen und be stimmten sprachphilosophischen Erwgungen auch in ethischen Frage stellungen fruchtbar gewordenist - wir weisen auf die amerikanischen und anderen