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"Die Klavierspielerin" von Elfriede Jelinek - Psychogramm einer pathologisierten / pathologisierenden Mutter-Tochter-Beziehung
Claudia Dewitz
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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Frauenstudien / Gender-Forschung, Note: 2,0, Humboldt-Universitt zu Berlin (Institut fr Germanistik), Veranstaltung: "Mtterlichkeit ein kulturelles Konstrukt im historischen Wandel", Sprache: Deutsch, Abstract: Im Folgenden soll es um die Mutter-Tochter-Beziehung in Elfriede Jelineks autobiografisch gefrbtem Roman oder - wie sie es nannte - eingeschrnkter Biografie Die Klavierspielerin gehen. Die Vater-Mutter-Kind-Szene ist defekt und wird ersetzt durch eine pathologisierte Mutter-Tochter-Beziehung. Thematisiert wird zudem die schwierige Verbindung zwischen der Klavierlehrerin Erika Kohut und ihrem Schler Walter Klemmer - diese soll in hier allerdings nur am Rande von Interesse sein und nur im Hinblick auf Disfunktionalitten, die sich aus der Beziehung zur Mutter Kohut ergeben, herangezogen werden.
Mutterschaft ist ein als kulturelles Konstrukt, das mit vielen Idealen und Mythen behaftet ist. Die Liebe zwischen Mutter und Kind gilt - dem Klischee folgend - als rein und bedingungslos. Die Mutter sorgt und umhegt ihr Kind uneigenntzig, mit dem Ziel, ein kompetentes erwachsenes Kind in die Welt zu entlassen. Jedoch wie so hufig haben Idealvorstellung und gelebte Realitt selten etwas gemein. Der Text legt seine innere Dialektik offen: Ein feststehendes kulturelles Ideal steht gegen die hartnckige Materialitt des Lebens." Es gibt kein Schema F fr Mutterschaft, denn Frauen an sich sind keine homogene Gruppe. Jede von ihnen hat eigene Erfahrungen gemacht und ist einen eigenen Individuationsprozess durchlaufen. Auch sind die Grnde fr Schwangerschaft und Mutterschaft mannigfaltig verschieden. Nicht jede Frau sieht in der Geburt ihres Kindes die vollkommene Erfllung ihrer selbst und nicht jede Frau sieht ihr Kind als einzigen Lebensinhalt. Im Falle von Erika Kohut und ihrer Mutter scheint es oberflchlich betrachtet so, als wre die Mutter-Tochter-Beziehung eng. Da die Leserschaft jedoch von der Autorin gleich am
Mutterschaft ist ein als kulturelles Konstrukt, das mit vielen Idealen und Mythen behaftet ist. Die Liebe zwischen Mutter und Kind gilt - dem Klischee folgend - als rein und bedingungslos. Die Mutter sorgt und umhegt ihr Kind uneigenntzig, mit dem Ziel, ein kompetentes erwachsenes Kind in die Welt zu entlassen. Jedoch wie so hufig haben Idealvorstellung und gelebte Realitt selten etwas gemein. Der Text legt seine innere Dialektik offen: Ein feststehendes kulturelles Ideal steht gegen die hartnckige Materialitt des Lebens." Es gibt kein Schema F fr Mutterschaft, denn Frauen an sich sind keine homogene Gruppe. Jede von ihnen hat eigene Erfahrungen gemacht und ist einen eigenen Individuationsprozess durchlaufen. Auch sind die Grnde fr Schwangerschaft und Mutterschaft mannigfaltig verschieden. Nicht jede Frau sieht in der Geburt ihres Kindes die vollkommene Erfllung ihrer selbst und nicht jede Frau sieht ihr Kind als einzigen Lebensinhalt. Im Falle von Erika Kohut und ihrer Mutter scheint es oberflchlich betrachtet so, als wre die Mutter-Tochter-Beziehung eng. Da die Leserschaft jedoch von der Autorin gleich am
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783640753956
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 28
- Utgivningsdatum: 2010-11-19
- Förlag: Grin Verlag