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Irving Fisher hat gegen Ende des 19. Jahrhunderts den generellen Zu- sammenhang zwischen Zinssatzen, die in unterschiedlichen Rechenein- heiten ausgedruckt sind, und Wertanderungserwartungen fur diese Re- cheneinheiten theoretisch und empirisch untersucht. Er formulierte speziell die Hypothese einer sofortigen, direkten und vollstandigen Anpassung von nominalen Zinssatzen finanzieller Aktiva an erwartete Veranderungen der Kaufkraft des Geldes. Diese Hypothese implizierte konstante, von Inflationserwartungen nicht beeinfluete Realzinssatze. In den vergangenen Jahrzehnten seit Ende des 2. Weltkrieges wurde das Fisher-Theorem "wiederentdeckt". Fur das zunehmende Interesse sorgten insbesondere die moderne Monetarismus-Diskussion mit der ebenfalls "wiederentdeckten" Quantitatstheorie des Geldes und die anhaltenden Inflationserscheinungen in den westlichen Industrienationen. Der Zu- sammenhang zwischen "Appreciation and Interest" - so der Titel von Fishers Pionierarbeit im Jahre 1896 - wurde ein zentraler Bestandteil der modernen Geldtheorie. Das Postulat einer langfristigen Neutrali- tat des Geldes und der Inflation in Bezug auf reale Groeen wie Pro- duktion und Beschaftigung impliziert konstante Realzinssatze. Das Fisher-Theorem wurde so in wesentliche Bereiche der neueren, dem Inflationsphanomen zugewandten Wirtschaftstheorie einbezogen: Es spielt eine Rolle bei der Analyse einzelner Finanzmarkte im nationalen und internationalen Bereich; es ist Teil der mikrookonomischen, inter- temporalen Preistheorie und der makrookonomischen Theorie der Investi- tionen und Konjunkturschwankungen; es steht hinter dem praktischen und wirtschaftspolitischen Realzinskalkul fur einzelne Markte oder Volks- wirtschaften, eingeordnet in Berechnungen mit realen, preisbereinig- ten Groeen uberhaupt.
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783540118398
- Språk: Engelska
- Antal sidor: 264
- Utgivningsdatum: 1982-09-01
- Förlag: Springer-Verlag Berlin and Heidelberg GmbH & Co. K