Reformation und Mnchtum

Die Tatsache, dass Martin Luther Mnch gewesen ist und in der Zeit seines monastischen Daseins seine reformatorische Entdeckung machte, zwingt die kirchen- und theologiegeschichtliche Forschung dazu, sich mit dem Verhltnis von Mnchtum und Reformation intensiv auseinanderzusetzen. Dies gilt zunchst im Hinblick auf Luther selbst: Wie gestaltete sich seine monastische Existenz im Vergleich zu traditionellen und zeitgenssischen monastischen Entwrfen? Welche Bedeutung hatte fr ihn der Alltag des Klosterlebens? Mit welchen Elementen monastischer Theologie und monastischen Kultes ist er selbst in welcher Weise in Berhrung gekommen? Welche Stellung hatte die monastische Lebensform im Mittelalter, Sptmittelalter und in der Reformationszeit? Dann aber ist weit ber Luther hinaus zu fragen, denn das Mnchtum war jedenfalls als soziale Lebensform mit Luther und der Reformation lngst nicht erledigt. Wie also gestaltete sich das Verhltnis, nachdem Luther selbst dem Mnchtum eine klare Absage erteilt hatte? Dazu richten die Autoren der Beitrge in diesem Band den Blick in die Zeit nach Luther und geben einen berblick ber wesentliche Stationen vom 17. bis ins 20 Jahrhundert. Danach wird errtert, wie sich die monastische Lebensweise innerhalb des Protestantismus gestalten lsst. Kommunitten und Gemeinschaften gehren inzwischen zum Erscheinungsbild des Protestantismus. Aber wie selbstverstndlich ist dies? Und lsst sich dies mit den Kernpunkten reformatorischer Lehre vereinbaren? Die Autoren verfolgen das von Luther provozierte Verhltnis zwischen Reformation und Mnchtum historisch, systematisch und praktisch-theologisch.