Sacharja 914

Die jngere Forschung zum Zwlfprophetenbuch richtet ihre Aufmerksamkeit zunehmend auf buchbergreifende Kompositionszusammenhnge. Damit geraten auch die rtselhaften letzten Kapitel des Sacharjabuches in den Fokus, die lange als eigenstndige Anhnge des Buches marginalisiert wurden. Doch ber ihr berschriftensystem und die Tag-JHWHs-Thematik sind sie fest mit ihrem Kontext verbunden. Die vorliegende Studie widmet diesen Texten erstmals eine detaillierte redaktionsgeschichtliche Untersuchung, die zugleich ihren kompositionsgeschichtlichen Ort zwischen Sacharja 1-8 und dem Maleachibuch am Ende des Zwlfprophetenbuches bercksichtigt. Dabei erweisen sich die Kapitel als sukzessive Fortschreibung des Zweiprophetenbuches Haggai-Sacharja fr die frhe hellenistische Zeit und als ursprnglicher Abschluss des entstehenden Zwlfprophetenbuches. Theologisch prgt die Kapitel das Bewusstsein, in einer postprophetischen Zeit zu leben, und ein zunehmendes Misstrauen gegenber irdischer Macht, das zu einer dezidiert theokratischen Eschatologie fhrt. Damit liefert die Studie einen grundlegenden Beitrag zur Entstehung und Theologie eines der jngsten Textbereiche des Alten Testaments, der eine wichtige Stufe zu dessen Kanonwerdung markiert.