Schlagzeile Tutenchamun

Die Entdeckung des Grabes von Pharao Tutenchamun durch den Briten Howard Carter im Jahr 1922 war eine wissenschaftliche Sensation. Die Einzigartigkeit der Funde erlaubte Einblicke in eine Jahrtausende alte Hochkultur. Die Sensation der Entdeckung wurde zu einem internationalen Medienereignis, bei dem sich erstmals die Geschftspraktiken und Verhaltensweisen zeigten, die auch heute noch bei Groereignissen" dieser Art an der Tagesordnung sind. Geschfte, mit denen man Kasse" machen konnte wurden ausgehandelt, darunter der Kauf und Verkauf exklusiver Verffentlichungsrechte, woraus politische und finanzielle Macht entstand. Die Zeitung The Times" erhielt exklusive Rechte von Howard Carter, was sich kurz darauf schon als grtes Problem fr die restliche Weltpresse und die Ausgrber selbst erwies. Die Untersuchung dieser Auswirkungen gibt diesem Buch ber weite Strecken die Spannung eines Krimis: Der Exklusivertrag mit der Times" fllte zwar die Grabungskasse und hatte zunchst auch den Vorteil, den massenhaften Einfall der Weltpresse vor Ort zu stoppen, aber er rief die gyptische und die internationale Presse sowie die gyptische Regierung auf den Plan. Wo Informationen kanalisiert wurden, kam es zu Spekulationen ber einen Fluch des Pharao und zu vllig spekulativen Aussagen ber Grabungsfunde. Das Buch belegt die Mischung aus Intrigen, Kompetenzmangel und politischer Eitelkeiten, die von unterschiedlichen Publikationsinteressen angeheizt wurde und schlielich zum ersten Streik in der Geschichte der Archologie fhrte, der im Abbruch der Grabung und der Arbeitsverweigerung des Ausgrbers gipfelte.