Schmiederers Konzepte der politischen Erziehung (1971/1974)

Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Pdagogik - Schulpdagogik, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die "Studentenrevolte" von 1967/68 radikalisierte die Fragen der "Vergangenheitsbewltigung" ebenso wie die Kritik an der "kapitalistischen Gesellschaft", der angeblich nur formalen Demokratie, indem sie die marxistischen Elemente der Frankfurter Soziologie mobilisierte und zu einer vagen Revolutionstheorie umformulierte. Erst jetzt wurde die Frankfurter Schule zur Kritischen Theorie stilisiert, zudem beerbt durch eine auf ihrer Grundlage entwickelten "kritischen Erziehungswissenschaft". Wolfgang Klafki hat diese als eine Theorie bezeichnet, die in Anlehnung an Jrgen Habermas Erziehungsziele wie Mndigkeit und Selbstbestimmung mit der politischen Vernderung gesellschaftlicher Strukturen verknpfte und sich so von der traditionellen geisteswissenschaftlichen Pdagogik ebenso absetzte wie von einer "positivistischen" empirischen Erziehungsforschung. Klaus Peter Wallraven und Eckart Dietrich traten 1970 mit einer "Politischen Pdagogik" hervor, die schon mit ihrem Untertitel "Aus dem Vokabular der Anpassung" die Tendenz der ,Entlarvung' erkennen lsst. Der ,Antagonismus' der ,Klassengesellschaft' wird vorausgesetzt und bestimmt die Ermittlung der Konflikte in der Schule. Zentrale Aufgabe politischer Bildung ist Ideologiekritik, und Ideologie wird verstanden als das notwendigerweise falsche Bewusstsein, "in welchem gesellschaftliche Verhltnisse sich spiegeln und ihre Rechtfertigung finden". Alle bisherige politische Bildung verfllt mehr oder weniger dem Verdikt, zu dieser Rechtfertigung durch Verschleierung der Verhltnisse beizutragen.
Schmiederer entwickelte 1971 das Konzept der politischen Bildung, welches in der Studentenschaft groe Resonanz gefunden hatte und in den Folgejahren das Handeln verschiedener politischer Gruppen beeinflusste. Seine damalige Zielvorstellung formulierte Schmiederer unter dem gesellschaftskritischen Leitgedanken, dass