Singapurs Multikulturalismus und die Suche nach kollektiver Identitt

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 2,0, Universitt Koblenz-Landau (Kulturwissenschaft), Veranstaltung: Multikulturelle Staaten, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Errichtung eines Handelspostens der British East India Company im Jahre 1819 wurde der Grundstein fr die multikulturelle Gesellschaft Singapurs gelegt. Multikulturalitt meint entgegen der allgemeinen Meinung jedoch nicht eine Vermischung der einzelnen kulturellen Gruppen, welche gemeinsam in einem Staat leben, vielmehr handelt es sich bei dem Konzept um ein Nebeneinander der Kulturen. Viele Lnder, so auch Deutschland, versuchen die Realitt der Pluralitt ihrer Gesellschaft zu bergehen. Das Bestreben dieser Staaten ist es, die ethnisch-kulturellen Minoritten in die bergeordnete Nationalkultur zu assimilieren. Nationen wie Singapur, Kanada, oder auch Australien hingegen versuchen der kulturellen Vielfalt ihrer Gesellschaften gerecht zu werden und verfolgen daher eine Politik des Multikulturalismus. Diese bemht sich darum, die individuellen Lebensweisen der verschiedenen ethnisch-kulturellen Gruppen anzuerkennen und die Interessen aller im Staat lebenden Ethnizitten zu bercksichtigen.

Multikulturalismus ist in Singapur nicht nur Teil eines politischen Diskurses, vielmehr durchzieht das Konzept alle Bereiche der Gesellschaft des Stadtstaates. So stellt Ethnizitt den zentralen Faktor bei Fragen des ffentlichen Lebens dar. Ausgangspunkt hierbei ist die Einteilung der Brger in die vier ethnischen Kategorien der Nation. Von dieser Kategorisierung ausgehend, kontrolliert die Regierung u.a. die Bildung, die geteilten Werte oder den ffentlichen Wohnungsbau des Staates (dieser dient vor allem als Mittel des Aufbrechens der zuvor bestehenden, ethnisch voneinander getrennten Nachbarschaften). Doch die starke Kontrolle der Gesellschaft durch den Staat, so Kritiker, verhindert hufig den Dialog zwischen den Kulturen, anstatt diesen zu frdern.

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