Sinndeutung der deutschen Revolution und andere Schriften

Edgar Julius Jung (1894-1934) war ein wichtiger Vertreter des jungkonservativen Flgels der Konservativen Revolution in Deutschland. Seine Konzeption eines organischen Staates brachte ihn in Konflikt mit dem Weimarer System wie auch mit dem Nationalsozialismus. Die von ihm geschriebene Marburger Rede (gehalten von Franz von Papen) sollte der Aufruf zur Erhebung gegen Hitler sein. Die Reaktion Hitlers war seine Ermordung whrend des sogen. Rhmputsches. Die Texte Jungs wrdigen in distanzierter und reflektierter Sicht zwar den Schwung des damaligen Aufbruchs, sehen aber ebenso die Gefhrlichkeit des Nationalsozialismus und stehen in zunehmender Gegnerschaft zu Hitler, was sich inhaltlich in der zeitlichen Abfolge der hier abgedruckten Beitrge ablesen lsst. Den Nationalsozialismus fasst er ebenso wie den Marxismus (bzw. die kommunistische Revolution) als pervertierten Ausdruck der vermassenden, nihilistischen Zeittendenzen. Seine zeitpolitischen Aufstze und Broschren versuchten das Ruder herumzureien und konservative und christliche Kreise zur politischen Aktivitt zu mobilisierten.

Inhalt:
Sinndeutung der deutschen Revolution
Fderalismus als Weltanschauung
Marburger Rede
Aufstze zu politischen Zeitfragen

"Fderalismus als Weltanschauung" bzw. "Konservative Revolution" ist die Konzeption einer universalistischen, organischen Staatsauffassung "von unten nach oben", die auf der Idee einer geistigen Gemeinschaft des einzelnen mit einem gegliederten und gestuften Ganzen beruht, die Konzeption eines stndischen und christlichen Staates. "Das Endziel der deutschen Revolution soll nicht der totale Staat sein, sondern der Hoheitsstaat, der die sozialen Lebensbereiche ... in ihrer Autonomie ungekrnkt lsst und ihre Eigengesetzlichkeit schont. Das ist der Grundgedanke des stndischen und die Konzeption des christlichen Staates."
Dem organischen Staatsdenken Jungs geht es um die Einordnung des einzelnen in grere Zusammenhnge, seien es "Gemeinschaft", "Gott" oder