Sola Scriptura 1517-2017

Die Beitrge dieses Bandes thematisieren in vierfacher Hinsicht das Herzstck evangelischer Theologie, das reformatorische Schriftverstndnis, das mit dem Schlagwort sola scriptura zum Ausdruck gebracht wird. Dabei steht die Frage im Raum, welche Geltung dem hermeneutisch-theologischen Konzept sola scriptura heute zukommen kann, um zumindest Evangelischer Theologie ihren Weg zu weisen und sie vielleicht sogar aus der babylonischen Gefangenschaft historistischer Engfhrung der Schriftauslegung zu befreien. Die erste Sektion des Bandes widmet sich der theologiegeschichtlichen Rekonstruktion von Luthers Schriftlehre. Sektion 2 nimmt die jeweiligen Neuformulierungen des Schriftprinzips anlsslich der Reformationsjubilen 1617, 1717, 1817 und 1917 in den Blick und fragt nach Kontinuitten und Diskontinuitten bis 2017. Die dritte Sektion versammelt eine Reihe von Auenperspektiven auf das reformatorische Konzept sola scriptura in der interkonfessionellen, interreligisen und internationalen Rezeption. Und Sektion 4 diskutiert die hermeneutisch-systematische Frage, ob eine rezeptionssthetisch und intertextuell reformulierte Lehre von der Schrift die mit dem Schlagwort sola scriptura aufgerufenen reformatorischen Grundanliegen und Einsichten produktiv und zukunftsweisend neu denken lsst, so dass der scheinbare Widerspruch historischer Forschung und evangelischer Schriftlehre berwunden werden kann.