Soziales Lernen im Sportunterricht

Kindern und Jugendlichen scheint es auf den ersten Blick noch nie so gut wie heute gegangen zu sein: In den westlichen Industrienationen genieen sie ein hohes Ma an sozialer Selbstndigkeit, eine liberale Erziehung mit partnerschaftlich-demokratischen Eltern und breit gefchertem und selbst bestimmbaren Medien- und Freizeitangebot. Die jetzige Generation ist materiell hervorragend versorgt und frher lebensgefhrliche Kinderkrankheiten sind weitestgehend besiegt bzw. relativ problemlos zu kurieren.
Sieht man allerdings genauer hin, so fllt auf, dass die Probleme der Kinder und Jugendlichen heute eher im zwischenmenschlichen Bereich liegen, in der Unsicherheit von Kontakten und Beziehungen. Zwar knnen sie die angenehmen Seiten der Wohlstandsgesellschaft fr sich nutzen, sie bekommen aber auch die Nachteile zu spren. Selbstndigkeit und die Mglichkeit zur Selbstentfaltung stehen sozialer Unsicherheit und den damit verbundenen psychischen Irritationen gegenber.
In diesem Buch wird nach einer kurzen theoretischen Einfhrung eine Unterrichtssequenz mit ausgewhlten Spielformen vorgestellt, die in der beschrieben Weise praktisch erprobt wurde. Dabei folgt auf eine kurze Erklrung der Spielform und deren beabsichtigte Wirkung bezglich einzelner Aspekte sozialen Lernens immer eine Beobachtung der Schlergruppe und eine kurze Reflexion der Wirksamkeit, so dass die Methodenreihe sofort umgesetzt und den eigenen Bedrfnissen/ Ideen angepasst werden kann. Dabei erhebt der Autor nicht den (vermessenen) Anspruch, dass nach der Durchfhrung der Sequenz eine dauerhafte Verhaltensnderung bei den Schlern erreicht wird, sondern versucht eher einen Ansto zu geben, den Sportunterricht fr soziales Lernen zu nutzen und mit diesem Erfahrungsbericht einige exemplarische Mglichkeiten aufzuzeigen, wie dies praktisch umgesetzt werden kann.