Soziologische Fragen zum Gbekli Tepe

Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Kultur, Technik und Vlker, , Sprache: Deutsch, Abstract: Der vor fast 12.000 Jahren gebaute Kultbau am Gbekli Tepe in der sdstlichen
Trkei nahe Urfa/ Sanglurfa wird in meinem Buch Marx, Engels und die Teilung der
Arbeit, Materialien zur Gesellschaftstheorie und Geschichte, 10. Ausgabe" als Exkurs
behandelt; den gebe ich hier wieder. Marx und Engels stellten 1845 ein soziologisches
Modell der sozialen Evolution vor. Darin werden auch die urgeschichtliche
Entwicklung des Menschen und spter auch die der Familienformen thematisiert.
Bekannt ist in diesem Zusammenhang der Begriff des Urkommunismus als frhe
Lebensform, in der es jedenfalls noch keine Herrschaft geben konnte, sonst wre es
kein Kommunismus. Auf Marx und Engels wird hier aber nur beilufig eingegangen.
Eher stellt sich die Frage, wie weit der Blick auf rezente Urvlker weiterfhrt, um
historische Gemeinschaften zu erkennen, die Ende des 19. und Anfang des 20.
Jahrhunderts untersucht wurden. Und es gilt, die Entstehung des Denkens in Onto- und
Phylogenese zu bercksichtigen.
Beim Bekanntwerden der Funde am Gbekli Tepe durch die Arbeit Klaus Schmidts
Sie bauten die ersten Tempel..." (2008) ergab sich die mutmaliche Existenz einer bis
dahin nicht gesehenen menschlichen Epoche, in der offenbar nicht-sehafte Gruppen,
SammlerInnen und Jger, einen riesigen Kultbau errichten konnten - wenn nicht
Sehaftigkeit schon frher entstand als heute angenommen wird.
Der Kultbau am Gbekli Tepe besteht aus einer Reihe von Steinkreisen mit etwa 20
Meter Durchmesser. Die (leicht ovalen) ueren Felssteinmauern werden gesttzt von
einer Reihe gut zwei Meter ber den Boden ragender Pfeiler, die durch ein Kopfstck
(T-Pfeiler) und zum Teil durch eingemeielte Arme" deutlich als menschlich"
gekennzeichnet sind. Es handelt sich offenbar um religise Symbole. Solche im
bergang von Animismus und Magie zur mythischen Gttervorstellung? In der Mit