Squeeze-Out im russischen und im deutschen Recht

Das Rechtsinstitut des Ausschlusses der Minderheitsaktionre aus einer Aktiengesellschaft gegen eine Barabfindung existiert in Deutschland seit 2002. Mit der Umsetzung der Europischen Richtlinie 2004/25/EG wird das aktienrechtliche Rechtskonstrukt durch die im Jahre 2006 in das bernahmerecht eingefhrte Norm weiterentwickelt.
Eine wie in Deutschland existierende und sich ergnzende Dualitt der Normen der 327a ff. AktG und 39a WpG kennt das russische Aktienrecht nicht. Der Ausschluss der Minderheitsaktionre aus der Gesellschaft erfolgt dort i.d.R. gem Art. 84.8 ruAktG, das im Wege der Adoptierung der Europischen Richtlinie 2004/25/EG in das russische Aktienrecht eingefhrt wurde.
Diese Studie stellt die Squeeze-Out regelnden Normen der deutschen und russischen Rechtsordnung dar. Im Rahmen einer rechtsvergleichenden Analyse werden sowohl verfassungsrechtliche als auch verfahrenstechnische Fragen des Minderheitenschutzes errtert, wesentliche Unterschiede der deutschen und russischen Regelungen herausgearbeitet sowie Vor- und Nachteile der Lsungsanstze der Rechtsprechung kritisch betrachtet werden.
Die vorliegende Studie soll des Weiteren Gedankenanste geben, wie man den Ausschluss der Minderheitsaktionre unter Beachtung der landesspezifischen Unterschiede fr alle Beteiligten optimaler gestalten kann. Der Blick in das auslndische Recht dient nicht nur dem juristischen Erfahrungsaustausch, sondern lsst Regelungen des eigenen Staates aus einer anderen Perspektive betrachten.