Streitgegenstand und Interesse

Der Streitgegenstand stellt im deutschen Recht den Schlsselbegriff zur Bewltigung zivilprozessualer Fragestellungen dar. Der wissenschaftliche Disput um seine richtige Definition wurde durch die Entwicklung auf europischer Ebene in Gestalt der "Kernpunkttheorie" des EuGH neu entfacht. Obgleich diese primr die Koordinierung grenzberschreitender Parallelverfahren nach Art. 27 EuGVO betrifft, knnte ihre dogmatische Sprengkraft langfristig Folgen fr das nationale Streitgegenstandsverstndnis haben. Dahinter steht auch die Frage, ob die Rechtspraxis sich bei der Ermittlung der Streitgegenstandsidentitt in Zukunft allein an einer weiten sachverhaltsbestimmten Betrachtungsweise orientieren sollte, wie sie angloamerikanischen Vorstellungen entspricht, oder ob vielmehr der konkrete Interessenkonflikt der Parteien, der dem Sachverhalt seine rechtliche Prgung verleiht, den Ausschlag geben sollte. Anhand des Begriffs des Klgerinteresses entwickelt Christoph Althammer ein auf nationaler Rechtstradition beruhendes und exportfhiges Modell.