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Das Corpus Iohanneum ist in den letzten Jahren zum Brennpunkt der Forschung geworden. Die alte Kirche sah im Evangelium den Kronzeugen ihres trinitarischen Bekenntnisses. Seine durchgngige Polemik gegen "die Juden" empfinden wir heute allerdings als problematisch. Beides - seine "hohe" Christologie, die in Jesus nicht nur den Messias Israels, sondern vielmehr den vom Himmel stammenden, prexistenten Sohn Gottes erkennt, und sein Ringen um die Identitt der Gemeinde in Abgrenzung gegen ihre jdische Herkunft - scheint indes untrennbar miteinander verquickt zu sein. Ist der christliche "Antijudaismus" also auch ein Erbe des johanneischen Jesus-Bildes, das ihn als Fremden in Israel zeichnet? In seinen Studien verortet Michael Theobald das Evangelium geschichtlich im Trennungsprozess von Kirche und Synagoge und zeigt, wie es die "hohe" Christologie der hinter ihm stehenden Gemeinden als kompatibel mit dem biblischen Monotheismus zu erweisen sucht. Dabei erklrt er das Buch gegen den gegenwrtigen Trend, es als genialen Wurf eines einzigen Autors zu deuten, als "Gemeindebuch", das die Spuren seiner Geschichte wie die seines ersten Gebrauchs nicht verheimlicht. Die Relecture, die es in den Gemeinden erfahren und die sich in Form von Nachtrgen in ihm selbst niedergeschlagen hat, schliet es mit den drei Briefen zusammen, dessen erster so etwas wie ein "Kommentar" zum "Gemeindebuch" sein will. Im Einzelnen behandeln die Studien den Prolog (seine Auslegung in den letzten 20 Jahren), verschiedene Wortberlieferungen, die narrative und theologische Konzeption des Evangeliums, Grundzge seiner Redaktion sowie die Christologie des 1. Johannesbriefs. Hermeneutische Perspektiven samt einer Studie zur Johannesauslegung des Augustinus runden das Werk ab.
- Format: Inbunden
- ISBN: 9783161502842
- Språk: Engelska
- Antal sidor: 741
- Utgivningsdatum: 2011-01-05
- Förlag: Mohr Siebeck