Studium Sociale

So alt der Brauch ist, einem verdienten Gelehrten Geburtstagsglck wnsche besonderer Art - in Form einer Festschrift - auszusprechen, so alt ist auch die Schwierigkeit, auszudrcken, was man ihm mit dieser wissenschaftlichen Gabe gleichzeitig sagen mchte. Es will uns gut und richtig erscheinen, da solche Werke nicht nur dem Forscher und Lehrer gelten, sondern auch - und nicht weniger - dem Menschen. Und bei der Uberlegung, wie man dies nun schicklich und verstndlich ausdrcken knne, erweist sich bald, da es sich hier ja gar nicht um zwei verschie denartige und getrennten Bereiche (oder sollte man gar Qualitten sagen?) handelt, sondern, da diese beiden Wesenheiten untrennbar, eins sind. Somit knnten und sollten wir darauf verzichten, dem Forscher und Gelehrten Kar! Valentin Mller und dem liebenswerten Menschen dieses Werk in die Hand zu geben; sie gilt dem humanen Gelehrten und dem gelehrten Menschen. Wer wollte sagen, was berwiegt? Geburtstage, so will es scheinen, sind auch fr die Gratulanten ein Anruf zur Besinnung; es steht fr sie der zu Feiernde nicht nur im Lichte dieses Tages, sondern vielmehr noch im Ablauf der Zeit; und pltzlich wird so manche lngst vergangene Stunde, manches schon vergessene Gesprch wieder lebendig. Man erinnert sich gemeinsamer Sorgen wie auch mancher Freude ber Erreichtes.