Sündenfall der Intellektuellen
Ulrike Ackermann
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Ulrike Ackermanns Buch erzählt eine Episode unserer jüngsten Geschichte, die dem kollektiven Gedächtnis zu entgleiten droht. Auf dem 1950 gegründeten Kongress für kulturelle Freiheit, dessen Entstehungs- und Wirkungsgeschichte anhand zeitgenössischer Quellen rekonstruiert wird, fanden sich europäische Intellektuelle zusammen, die sich in der Ablehnung der Totalitarismen sowohl des Faschismus und Nationalsozialismus als auch des Kommunismus einig waren. Für das Gros der französischen Linksintelligenz jener Zeit stand fest, man müsse die Sowjetunion und ihre Errungenschaften um jeden Preis verteidigen. Ereignisse wie die von Budapest (1956) und Prag (1968) sowie der Gulag-Schock der 70er Jahre öffneten ihnen jedoch die Augen. Französische Intellektuelle begannen einen intensiven Austausch mit den Dissidenzbewegungen Osteuropas und unterstützten sie. Anders die westdeutschen Kollegen: Ihr Sündenfall bestand darin, nach 1968 auf einen politisch blinden Antifaschismus zu setzen, der sie daran hinderte, sich mit der Realität des kommunistischen Totalitarismus angemessen auseinanderzusetzen. Deshalb konnte von tätiger Solidarität mit den verfolgten osteuropäischen Dissidenten keine Rede sein.
- Illustratör: 30 schwarz-weiße Abbildungen
- Format: hardback
- ISBN: 9783534407224
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 278
- Utgivningsdatum: 2022-08-29
- Förlag: wbg Academic