Tagesstrukturierende Manahmen in der Suchttherapie

Die vorliegende Studie behandelt einerseits die Ermittlung potentieller Wirk- und Belastungsfaktoren einer Tagesstrukturierenden Manahme fr alkoholabhngige Frauen und Mnner sowie eine formative Evaluation ebendieser Manahme.
Zur Erhebung der notwendigen Daten wurde mit 10 ehemaligen Teilnehmerinnen/Teilnehmern der Manahme ein Interview durchgefhrt. Die vorrangig inhaltsanalytische Datenauswertung erfolgte gem der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Die Aussagen der Teilnehmer wurden zu einem Kategoriensystem potentieller Wirk- und Belastungsfaktoren zusammengefasst.
Insgesamt konnten 16 Kategorien potentieller Wirkfaktoren extrahiert werden, die sich auf sechs Oberkategorien verteilen. Als besonders wirksam, weil am hufigsten von den Befragten benannt, haben sich acht Subkategorien erwiesen. Z
Als potentielle Belastungsfaktoren konnten 15 Kategorien, verteilt auf fnf Oberkategorien, identifiziert werden.
In Bezug auf den Evaluationsaspekt konnte festgestellt werden, dass die anversierten Ziele der Manahme grtenteils erreicht werden. So berichteten die befragten Teilnehmer mit Ausnahme einer Person, dass sie die Manahme bei Bedarf auf jeden Fall wieder besuchen wrden. Auch bei der bernahme sozialer Verantwortung und der Auflsung der sozialen Isolation, in der sie in Folge ihrer Substanzabhngigkeit lebten, konnten sie untersttzt werden.
Gleichzeitig konnten Kritikpunkte an der Tagesstrukturierenden Manahme aufgedeckt werden. Angegeben wurden hier vor allem das mangelnde Freizeit- und Beschftigungsangebot des Projektes, der Zeitmangel der Mitarbeiter sowie die generelle personelle Unterbesetzung der Manahme.
Anhand der konstatierten Belastungsfaktoren hat die Drogenberatung, deren Bestandteil die Tagesstrukturierende Manahme ist, die Mglichkeit, spezifische Manahmenaspekte anzupassen oder zu korrigieren, um ihren selbstgesetzten Qualittsstandard weiterhin garantieren zu knnen.