Vertikale Wettbewerbsstrategien in der Konsumgterindustrie

Die Strategieforschung, die seit den 80er Jahren eine wachsende Bedeutung in der Betriebs wirtschaftslehre erhalten hat, geht in wesentlichen Teilen auf die Industrial Organization Forschung zurck, in deren
Tradition so namhafte Autoren wie Michael Porter stehen. In seiner Dissertation greift Herr Dr. Jrg Westphal diese Forschungsrichtung wieder auf. Aus dem Rahmenkonzept zur Wettbewerbsanalyse wird jedoch nicht, wie meist
blich, ein horizontales, sondern ein vertikales Strategiekonzept fr das Beziehungsfeld Hersteller-Han del hergeleitet. Die Leistung des Verfassers besteht jedoch nicht nur darin, "generische" vertikale Unter
nehmensstrategien entwickelt zu haben, darber hinaus ist es ihm auch gelungen, seine Kon tingenztheorie des vertikalen strategischen Verhaltens empirisch zu fundieren. Dabei bleibt er der Tradition der Industrial
Organization-Forschung verbunden, indem er Marktverhalten auf Marktstrukturen zurckfhrt - allerdings um eine wesentliche, im deutschen Sprachraum sicherlich erstmalige Variante erweitert: die Marktstruktur wird um die
Erfolgsdimension er gnzt. Das Konzept der "wettbewerbsbedingten Erfolgssituationen" geht davon aus, da der Erfolg oder Mierfolg des eigenen Handelns in der Vergangenheit auch als Richtschnur fr die zuknftige
Strategiewahl dient. Insofern wird die Strategieforschung um den Aspekt or ganisatorischen Lernens erweitert. Die Arbeit von Herrn Dr. Westphal enthlt fr Theorie und Praxis eine Vielzahl von Anre gungen, so da ihr eine
weite Verbreitung zu wnschen ist.