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Es gibt keine realistische Phnomenologie. In dieser gedanklichen Fluchtlinie prsentiert Jocelyn Benoist im vorliegenden Werk die Summe seiner bisherigen Arbeiten, die ihn immer weiter von der Phnomenologie weggefhrt haben - hin zu einem kontextuellen Realismus, der die Unhintergehbarkeit des Wirklichen betont: Wirklichkeit ist keine Eigenschaft, die dem Sinnhaften zukommen kann oder nicht. Sie ist vielmehr etwas, das immer schon da ist, das wir je schon haben. Aber dass wir immer schon inmitten des Wirklichen leben, heit nicht, dass es uns auch immer schon verstndlich wre. Und dass wir es nicht verstehen, nimmt dem Wirklichen nichts von seiner Realitt. Die Kategorie der Wirklichkeit als eine des Sinns zu begreifen nimmt der Realitt vielmehr die Macht, zu berraschen und zu enttuschen. Dennoch ist es gerade dieses Vorurteil zugunsten des Sinns, das fr Benoist die Philosophie seit der transzendentalen Wende Kants beherrscht. Seine strkste Ausprgung hat es dabei in der Phnomenologie Husserls und Heideggers und deren Rezeption in Frankreich gefunden: Husserls Theorie bewusster Bezugnahme setzt ebenso wie Heideggers Fundamentalontologie die Sinnhaftigkeit des Seins voraus. Aber auch gegen den "neuen Realismus, den Markus Gabriel in den letzten Jahren entwickelt hat, wendet Benoist ein, dass eine Ontologie der "Sinnfelder" Sein und Sinn leichtfertig engfhrt. Seine Monographie positioniert sich so nicht nur gegenber den Klassikern der deutschen Philosophie, sondern erneuert auch den Dialog zwischen der Gegenwartsphilosophie in Frankreich und in Deutschland.
- Format: Inbunden
- ISBN: 9783161613890
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 201
- Utgivningsdatum: 2022-08-08
- Förlag: Mohr Siebeck