Was Macht Eine Dichtung Zur Dichtung?

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,3, Otto-Friedrich-Universitt Bamberg (Lehrstuhl fr Neuere Deutsche Literaturwissenschaft), Veranstaltung: Tragik und Tragdie, Sprache: Deutsch, Abstract:
Die Poetik des Aristoteles wird als erste selbststndige Schrift gehandelt, die sich bemht [hat], zunchst einmal die Sache selbst, die vorhandene Dichtung, zu beschreiben und auf Begriffe zu bringen" . Die Entstehungszeit der Poetik war lange Zeit nicht eindeutig festlegbar, und auch Aristoteles selbst gibt innerhalb seines Werkes keine einwandfreien Hinweise auf dessen Datierung. Nachdem Forscher Aristoteles' Lebenslauf und die Geschichte des griechischen Theaters zu Rate gezogen hatten, wurde die Entstehung der Poetik auf ca. 335 v. Chr. festgelegt.
Da die Poetik eines der bedeutendsten, wenn nicht sogar das bedeutendste Werk im Umgang mit dramatischen Texten darstellt, habe ich sie zum Thema der vorliegenden Arbeit gemacht. Dabei beschrnke ich mich jedoch auf den Teil ber die Tragdie, welcher sich ber die Kapitel sechs bis 22 erstreckt, und werde die wichtigsten Bereiche und Aussagen der aristotelischen Tragdientheorie darlegen.
Das zwlfte Kapitel der Poetik fllt etwas aus dem inhaltlichen Rahmen, da es die formalen Elemente der Tragdie vorstellt. Jedoch fasst sich Aristoteles hier sehr kurz und es sieht fast so aus, als ob er sich hier einer zwar notwendigen, aber doch wenig angenehmen Pflichtbung so schnell wie mglich zu entziehen sucht" (Sffing, S. 81).
Ich spare dieses Kapitel, und somit die uere Form einer Tragdie, in der folgenden Untersuchung aus, da auch mein Hauptaugenmerk auf dem Inneren der Tragdie liegt.
Eine oft zitierte Passage aus der Poetik besagt, dass eine Tragdie eine
Nachahmung einer guten und in sich geschlossenen Handlung von bestimmter Gre, in anziehend geformter Sprache [ist], wobei diese formenden Mittel in den einzelnen Abschnitten je verschieden angewandt werden