Wrfelwrter und Rtselbilder im Parzivalprolog Wolframs von Eschenbach

Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Germanistik - ltere Deutsche Literatur, Medivistik, Note: cum laude, Universitt zu Kln (Philosophische Fakultt), Sprache: Deutsch, Abstract: Der Parzival" Wolframs von Eschenbach (um 1200) zhlt zu den bedeutendsten Dichtungen der Weltliteratur. Der Schlssel zu einem tieferen Verstndnis des Romangeschehens liegt in seinem Prolog, bestehend aus ca. 120 Versen. Die Rtsel, die dieser Text - immer schon - jedem einzelnen Zuhrer und der Wolframforschung insgesamt aufgegeben hat, konnten in einer langen Forschungstradition bisher nicht zufriedenstellend gelst werden.

Diese Rtselhaftigkeit ist ausdrcklich Gegenstand meiner Dissertation mit dem Titel Wrfelwrter und Rtselbilder im Parzivalprolog Wolframs von Eschenbach".

Die Hauptthese lautet: Der Parzivalprolog gibt nicht nur Rtsel auf, er ist vom Dichter in der Form eines Rtsels konzipiert worden. Dem Zuhrer wird die Aufgabe zugemutet und zugetraut, es lsen zu knnen. - Form und Sinn des Textes in mittelhochdeutscher Sprache sind jedoch so eng ineinander verwoben, dass einerseits die Lsung des Rtsels fr Zeitgenossen relativ einfach war, andererseits - eine der Lsung vorhergehende bersetzung des mhd. Textes in die Sprache des 20. Jahrhunderts - ihn als Rtsel heute nahezu unlsbar macht. Wie der Prolog im 20. Jahrhundert bersetzt" werden kann, bleibt eine offene Frage.

Entgegen der - auch in der Forschung - gelegentlich vertretenen Meinung, der Parzivalprolog sei unverstndlich, weil unbersetzbar", wird hier behauptet: Die Bilder des Parzivalprologs sind - wenn man sich ihnen aus der Perspektive des 12. Jahrhunderts nhert - durchaus klar und verstndlich. In ihrem Zusammenhang und im Kontext mit dem Literaturexkurs Gottfrieds v. Straburg im Tristan geben sie auch Aufschlu darber, worum es im sogenannten Literaturstreit ging. Alles in einem" ist der Text: literarisches Rtsel, Urform der Dichtung, Eingang" zum Roman.

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