Zeus, Gravitatione und Ich

Meine Mythologie von Zeit und Raum basiert auf der Vorstellung, dass Zeit und Raum verschrnkt sind. Von Verschrnkung spricht man in der Quantenphysik, wenn ein zusammengesetztes physikalisches System, z.B. ein System mit mehreren Teilchen, als Ganzes betrachtet einen wohldefinierten Zustand einnimmt, ohne dass man auch jedem der Teilsysteme einen eigenen wohldefinierten Zustand zuordnen kann. Diese Bedingung der Verschrnkung besitzt auch die Komplementaritt von zwei Teilsystemen, in diesem Fall Zeit und Raum, die nicht gleichzeitig genau betrachtet werden knnen.
Diese Verschrnkung macht es uns unmglich, Zeit und Raum einen eigenen wohldefinierten physikalischen Zustand zuzuordnen. Wir mssen uns daher mit sehr vereinfachten Darstellungen von Zeit und Raum zufriedengeben, die naturgem nicht die Realitt abbilden knnen. Zeit assoziieren wir beispielsweise mit dem monotonen Rieseln einer Sanduhr und den Raum ersetzen wir durch ein abstraktes mathematisches Koordinatensystem. Damit erzeugen wir verstndliche Abbilder der Welt, die aber extrem vereinfacht sind.
Durch diese Vereinfachung verstehen wir aber nur diese Vereinfachung und knnen nicht einmal beurteilen, in wie weit diese Vereinfachung berhaupt gerechtfertigt ist. Wir wissen nicht, was wir nicht wissen und das verpflichtet zu Bescheidenheit und Agnostizismus. Wir mssen also annehmen, dass die Bewegungsgleichungen der Physik Nherungen sind, die nur unter ganz spezifischen Randbedingungen, wie sie z.B. unsere Erde vorgibt und unser Denken geprgt haben, gltig sind. Es sind die verschrnkten Quanten von Zeit und Raum, die vermutlich fr die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen verantwortlich sind, jedoch unserer Wahrnehmung nicht direkt und unabhngig voneinander zugnglich sind.