Zivilrechtsreform im Baltikum

Erneuerung und Europisierung des Privatrechts waren nach der 'Wende' zwei Hauptaufgaben der baltischen Privatrechtsgesetzgeber. Unterschiedliche Ausgangspositionen in den einzelnen baltischen Staaten haben dazu gefhrt, dass die baltischen Staaten das Reformwerk nicht im Wege der Kooperation (insbesondere im Rahmen des Baltischen Rates) verfolgt, sondern trotz hnlich gelagerter Sachprobleme je fr sich in Angriff genommen haben. Alle drei baltischen Staaten haben ihre Reformen im Jahre 2002 (jedenfalls vorlufig) erfolgreich abgeschlossen. Im vorliegenden Tagungsband wird die Zivilrechtsreform in den baltischen Staaten aus historischer, vergleichender und europarechtlicher Perspektive untersucht. Historisch wird zunchst der Frage nachgegangen, ob und inwieweit von einer (einheitlichen) baltischen Rechtstradition gesprochen werden kann. Es folgen Beitrge zu den (historischen) Anforderungen an die Zivilrechtsreform und zu den von den baltischen Staaten gewhlten Wegen der Erneuerung des Privatrechts. Drei Lnderberichte werfen einen vergleichenden Blick auf die heutigen Zivilgesetzbcher der baltischen Staaten. Am Schluss werden Querschnittsfragen behandelt. Hierher gehren Ausfhrungen zu Rechtsrezeption und Rechtsmischung als Instrumente der Transformationsgesetzgebung und zur Europisierung der baltischen Zivilrechte im Zuge des EU-Beitritts dieser Staaten.