Zur Beziehung zwischen Ritualen und Selbstmordterrorismus

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Recht, Kriminalitt abw. Verhalten, Note: 2,1, Technische Universitt Dresden (Soziologie), Veranstaltung: Rituale und Ritualitt , Sprache: Deutsch, Abstract: Seit dem 11. September haben sich viele Wissenschaftler die Frage, welche Beziehung zwischen Terrorismus und insbesondere Selbstmordterrorismus und Religion besteht, gestellt. Da Selbstmordterrorismus sowohl bei religisen als auch skularen Terrorgruppen als Taktik genutzt wird, kann nicht davon ausgegangen werden, dass Selbstmordterrorismus ein Produkt der Hingabe zu spezifischen religisen berzeugungen ist. Anstatt dessen stelle ich in der vorliegenden Arbeit jedoch die These auf, dass die Hingabe zum Kollektiv ein entscheidendes Moment fr Handlungen wie Selbstmordterrorismus ist, und dass diese Hingabe durch kollektive Rituale (ob nun religiser oder skularer Natur) bestrkt und manifestiert werden. Gemeinschaftliche religise Rituale haben einen verbindenden Charakter (vgl. Durkheim 1981), die hilft kollektive Handlungsprobleme zu berwinden und die Ingroupkooperation zu steigern (vgl. Ginges 2009, 1). Terroristen benutzen aufwendige Rituale um Emotionen mit geheiligten Symbolen zu verbinden und Gruppenzugehrigkeit zu symbolisieren. Diese geheiligten Symbole sind emotional evokativ und in ihrer Motivation kraftvoll. Sie untersttzen die Ingroupsolidaritt, das Vertauen und die Kooperation innerhalb dieser. Religise Glaubensstze, einschlielich der versprochenen Belohnungen im Jenseits, dienen weiterhin dazu die Kooperation zu frdern, indem sie den wahrgenommenen Kosten von Handlungen wie Selbstmordterrorismus ndern. Um der Antwort auf die Frage welche Rolle Rituale i n Bezug auf Terrorismus im Allgemeinen und Selbstmordterrorismus im Besonderen, wende ich mich im 1. Kapitel zunchst kurz einer These von Yoeli und Pratos (2008) zu, die in ihrem Aufsatz Terrorism is the Ritual Abuse of the Twenty-first Century" Terrorismus als einen Kult