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"Deutschland ist kein Einwanderungsland" - diesem Dogma folgte die Aus lnder- und Asylpolitik der konservativ-liberalen Bundesregierungen seit 1982. Auslnder- und asylrechtliche Verordnungen, Gesetzes- oder Verfas sungsnderungen durften auf keinen Fall dazu beitragen, dass die Jahrzehnte alte Tatsache der lngst nach Millionen zhlenden Einwanderung akzeptiert, legitimiert oder gar juristisch kodifiziert wurde. Die politische Absurditt der Lebenslge eines an vlkischen Homoge nittsmythen orientierten Nationalstaates wurde immer wieder kritisiert. Kirchen, Gewerkschaften, Parteien, Wohlfahrtsverbnde, Flchtlings- und Menschenrechtsinitiativen, UN-Organisationen und Wissenschaftler/innen wiesen darauf hin, dass die Leugnung des Fakts der Einwanderung in das Bundesgebiet nicht nur jedes Realittssinns entbehrt, sondern darber hinaus Migrant(inn)en auf unabsehbare Zeit als Randstndige stigmatisiert. Die ntige Integration von Menschen, die hier zum Teil bereits in der dritten Generation leben, ist nicht oder nur in einem unzureichenden Mae mglich, solange die Bundesrepublik das Land der verleugneten Einwanderung bleibt. Nach dem Regierungswechsel 1998 ist die Debatte ber Mglichkeiten und Grenzen der Zuwanderung voll entbrannt. Den entscheidenden Ansto dafiir gab die Feststellung, dass "die Deutschen" lngerfristig wenn nicht aussterben, so doch als Volk zunehmend "vergreisen" und dass "unserer" Wirtschaft schon heute Fachkrfte fehlen. Nach einer entsprechenden An kndigung von Bundeskanzler Gerhard Schrder auf der Computermesse CeBIT und einer Diskussion ber Vor-und Nachteile seiner Initiative trat am 1. August 2000 die Green-Card-Verordnung in Kraft, wonach zunchst 10.000 auslndische IT-Spezialist(inn)en eine befristeteArbeitsgenehmigung und Aufenthaltserlaubnis bekommen sollen.
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783322951670
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 288
- Utgivningsdatum: 2012-06-15
- Förlag: Springer-Verlag