Analyse der Machtstrukturen von "Michael Kohlhaas"

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Deutsch - Literatur, Werke, Note: 1,0, FernUniversitt Hagen (Kultur- und Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Mit der Figur Michael Kohlhaas erzhlt uns Heinrich von Kleist in seiner Novelle eine Geschichte von der Rechtschaffenheit eines Rosshndlers, dessen Rechtsgefhl einer Goldwaage gleicht und an der gezeigt werden kann, wie man aus Rache zum Mrder wird, wenn man um sein Recht konsequent bis zum uersten kmpft. Abgesehen von Recht, Gerechtigkeit und Genugtuung sind weitere Motive in die Geschichte eingeflochten, wie beispielsweise die Rolle von Zufall und Magie oder die Stellung von Kirche und Staat. Ein in der Vergangenheit weniger beachtetes und erst in Interpretationen neueren Datums behandeltes Motiv ist das der Macht.
Das Machtmotiv fgt sich bei Kohlhaas auf vielfltige Weise ein, denn Macht tritt dort in Form von Gewalt und Legitimation, durch Ansehen, Lob und Entlohnung und auch durch List oder Fehlinformation in Erscheinung. Auch symbolisch ist das Motiv der Macht in Gegenstnden wie dem Amulett, der Korallenkette oder dem Siegelring vertreten. Der beste Beleg fr das Machtmotiv ist aber die Handlung selbst: Das Geschehen steht im Zeichen eines grundstzlichen Spannungsverhltnisses zwischen Herrschaft und Knechtschaft. Die Ausgangssituation ist geprgt von der Machtberlegenheit der Obrigkeit und ihrer Autoritten. Erst der bewaffnete Widerstand Kohlhaas' gegen ihre Willkr bringt ihn aus seiner anfnglichen Ohnmacht in eine aussichtsreichere Position. Die Dynamik der weiteren Handlung fhrt mehrfach zu Machtverschiebungen, bis am Ende der scheinbar machtlose Kohlhaas ber den mchtigen Kurfrsten triumphiert. Wie die Umkehrung der Machtverhltnisse zwischen dem Rosshndler Kohlhaas und seinen Kontrahenten im Verlauf der Handlung erfolgt, soll das zentrale Thema dieser Arbeit sein.
Es stellt sich zunchst die Frage, wie es zu dieser Ohnmacht des Mchtigen" kommt, das heit an welchen H