Anreize zur Selbstreinigung oder zum Gang in die ffentlichkeit?

Korruption ist eine Wachstumsbranche. Der volkswirtschaftliche Schaden durch Wirtschaftskriminalitt in Deutschland wchst von Jahr zu Jahr, von einer hohen Dunkelziffer unentdeckter Flle ganz abgesehen. Die Dunkelziffer wird erhht durch die Neigung von Unternehmen, Korruptionsflle intern zu behandeln, um Imageschden zu vermeiden.
Die vorliegende Arbeit befasst sich nun mit zwei von vielen Mglichkeiten der Korruptionsbekmpfung bzw. -prvention, dem "Whistle-Blowing" und der "Compliance Governance". Bei letzterem bemhen sich Firmen durch die Einfhrung von sog. Compliance-Programmen" ein regelkonformes Verhalten im Unternehmen im Sinne einer Selbstreinigung zu bewirken, ein Bestreben, das sich aktuell groer Popularitt erfreut.
Im ersten Teil der Arbeit werden die Begriffe "Whistle-Blowing" und "Compliance-Government" separat dargestellt und erlutert, im zweiten Teil werden beide Instrumente auf internationaler und nationaler Ebene betrachtet. Besonders in Deutschland gestaltet sich die Situation komplex, da z.B. kein rechtlicher Schutz fr Whistleblower, Geheimnisverrter im ffentlichen Interesse, besteht. Die Herausarbeitung der juristischen Situation fr Whistleblower in Deutschland stellt daher einen Schwerpunkt der Arbeit dar.
Der dritte Teil beschftigt sich mit dem Phnomen des Whistleblowing als integralen Bestandteil effektiver Corporate Compliance. Dargestellt wird die Implementierung von Whistleblowing-Verfahren als Aufgabe einer Compliance-Organisation. Zu fragen ist, wie eine solche Organisation beschaffen sein soll, wenn sie insbesondere als alternatives bzw. kumulatives Instrument der Korruptionsbekmpfung, auch explizit im Zusammenhang mit der dargestellten Whistleblower- Thematik, fungieren und funktionieren soll.
Am Ende lsst sich festhalten, dass ein rechtlicher Schutz fr Whistleblower geradewegs Anreize zu einem Gang in die ffentlichkeit setzen wrde, hingegen "Compliance" mehr Anreize zur Selbstreinigung im Unternehmen bietet, sich