Aspekte der Familienpsychologie

Familie in der heutigen Form ist keineswegs die Fortsetzung einer alten Tradition; vielmehr hat sie nur eine relativ kurze Geschichte, in deren Verlauf sie, bedingt durch gesellschaftliche Faktoren, ganz unterschiedliche Formen angenommen hat.Aus wissenschaftlicher Sicht problematisch ist dabei die in ffentlicher Meinung ebenso wie auch in der Verfassung (Deutschland) herrschende Auffassung von der Gleichsetzung der beiden Institutionen Ehe und Familie; sind doch beides g nzlich unterschiedliche Beziehungsformen.Der Begriff der Familie ist erst w hrend der Renaissance entstanden und im Rahmen der Verrechtlichung des b rgerlichen Lebens in den wachsenden st dtischen Kommunen zur zentralen Grundeinheit geworden. Zuvor sprach man nur von wirtschaftlichen Gemeinschaften und ausgehend von der b uerlichen Agrarwirtschaft von der Institution des ganzen Hauses. Diese Institution umfa te nicht nur die klassische Mehrgenerationen-Kernfamilie, sondern zB auch M gde und Knechte oder im Handwerksbereich etwa Lehrlinge. Erst im 19. Jht. setzte sich ein Verst ndnis von Familie durch, das sich an der rechtlichen Institution der Ehe und der Liebesheirat orientierte.