Auch Weiber sollen eifrig rauchen

Rauchen, das war immer schon ein heikles Thema, ber das sich gut und gerne streiten lsst. Es gab Zeiten, in denen die Nichtraucher als freudlose Misanthropen galten, whrend in anderen Epochen die Liebhaber des Tabaks ganz schlechte Karten hatten. Die Geschichte des Streites zwischen den beiden Lagern reicht zurck bis zu jenem Moment, als erschrockene Europer vor einem halben Jahrtausend erstmals "vom Teufel besessene Mnner sahen, die ein befremdliches Ding vor ihrem Gesicht hertrugen und denen dabei Qualm aus der Nase und dem Maul dampfte. Es dauerte etwas, bis dieser eigenartige und von den heidnischen Wilden im gerade erst entdeckten Amerika bernommene Brauch des "Tobacktrinkens" und "Nebelsaufens" im alten Europa richtig Fu fassen konnte. Dem Dreiigjhrigen Krieg war es zu verdanken, dass das Tabakrauchen endlich auch im deutschsprachigen Raum populr werden konnte. Das von Miesmachern und selbstgerechten Moralisten sehr bald als "Laster" deklarierte Rauchen setzte ab der Mitte des 17. Jahrhunderts - trotz der anfnglichen Anti-Tabak-Politik der Regierenden - zu einem Aufschwung an, der nun dreieinhalb Jahrhunderte spter durch einen von der modernen Gesundheitsideologie erzwungenen Mentalittswandel sukzessive abgewrgt wird.
Es gab einen relativ langen Zeitraum, in welchem der Tabak als medizinisches Wundermittel eine breite Verwendung fand. So wurde auch schwangeren Frauen das Rauchen von fachkundigen Doktoren als vorbeugendes Mittel zugunsten einer komplikationsfreien Geburt und eines gesunden Kindes nachdrcklich empfohlen. Andererseits mussten Raucher in manchen Gegenden mit der Auspeitschung oder mit noch Schlimmeren rechnen, wenn sie sich bei ihrem gechteten Tun erwischen lieen.
Mit solch kuriosen Widersprchlichkeiten und dem "Rauchen im Wandel der Zeit" beschftigt sich der Inhalt dieses Buches. Es ist ein informativer und zugleich sehr unterhaltsamer Blick in vergangene Jahrhunderte, in denen die Argumente fr oder gegen den Tabakgenuss nich