Berufsethos im Krankenhaus

Betriebswirtschaftliche Kalkle bestimmen zunehmend den Arbeitsalltag von rztinnen, rzten, Krankenschwestern und Pflegern in deutschen Krankenhusern. Die Vorgaben resultieren dabei wesentlich aus politisch festgesetzten Sparzwngen und dem Bemhen, das berleben der jeweiligen Huser unter Wettbewerbsdruck sicherzustellen.

Inwieweit gert diese konomisierung mit dem traditionell am Patientenwohl ausgerichteten Ethos des medizinischen und pflegerischen Personals in Konflikt? Wie wirkt sich ein solcher Konflikt auf das Vertrauen der Patienten in die Angehrigen von Pflege und rzteschaft aus? Und schlielich: Kann das medizinische Personal seinem Berufsethos noch folgen, wenn das System ihm abverlangt, eigene Belastungsgrenzen zu berschreiten - beispielsweise durch die Einfhrung von 24-Stunden-Schichten?

Christiane Stber zeigt, wie kommerzielle Erwgungen, Anreizsysteme und Kontrollen im Krankenhaus die Orientierung des medizinischen Personals an berufsethischen Normen systematisch unter Druck setzen. Fhrt dieser Druck dazu, dass es Pflegekrften und rzten in der Praxis de facto nicht mehr zumutbar ist, ihrem Berufsethos zu folgen, verliert das Vertrauen der Patienten in das medizinische und pflegerische Personal seine Grundlage. Das geschieht insbesondere dann, wenn Krankenhuser weiterhin damit werben, dass bei ihnen das Wohl der Patienten an erster Stelle stehe.

Das Buch richtet sich an alle, die im und fr den Krankenhausbereich ttig sind, aber auch an (potentielle) Patienten, die sich mit der Situation des Medizinpersonals auseinandersetzen wollen.