Der Parasit und der Cyborg

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 20. Jahrhunderts / Gegenwart, Note: 1,3, Technische Universitt Darmstadt, Sprache: Deutsch, Abstract: Auf der Bhne der Epistemologie des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts ist es zu einer signifikanten Umbesetzung gekommen. Ins Rampenlicht der Theoriebildung tritt nun eine Gestalt, die bis dahin weitestgehend zu einer Existenz jenseits zentraler Debatten und Be-trachtungen verurteilt war. Die Gestalt, von der hier die Rede ist, ist die Figur des Dritten. Als Mittler-, berschreitungs- und Hybridgestalten unterlaufen diese die klassische abendlndische binr organisierte Episteme. Effekte oder Figuren des Dritten entstehen in dem Ma, in dem intellektuelle Operationen nicht mehr blo zwischen den beiden Seiten einer geltenden Unterscheidung hin- und herlaufen, sondern der Akt des Unterscheidens selbst zum Gegenstand und Problem wird.
Im Folgenden mchte ich mich mit zwei konkreten Bewohnern epistemischen Zwischenrume auseinandersetzten, einmal mit Michel Serres Parasiten, bis dato als Schdling aus der Welt der reinen und ordnungsgemen Beziehungen eliminiert, und jetzt pltzlich zu theoretischen Wrden gelangt, und zum anderen mit der Figur des Cyborgs, originr im Sinne der Konstruktion von Donna Haraway. Mit dem Parasiten und dem Cyborg stelle ich zwei Figuren zur Diskussion, die beide in den epistemischen Nischen zu Hause sind und dort wirken, bzgl. ihrer Struktur und Konzeption jedoch unterschiedlicher nicht sein knnen, was im Laufe der Untersuchung zu zeigen ist. Mit Blick auf den wissenschaftsphilo-sophischen Kontext muss ich ebenso die Frage stellen, ob die beiden Figuren in dieser Rahmung eine Art Modellcharakter offenbaren, mit dem bestimmte wissenschaftliche Ph-nomene erklrt werden knnen und wenn ja, welche.