Die Interaktion von Herrschern und Eliten in imperialen Ordnungen des Mittelalters

In der neueren Imperiengeschichte wurden Imperien hufig unter dem Gesichtspunkt des Verhltnisses zwischen Zentrum und Peripherien in den Blick genommen. Aus dieser Perspektive beruhen imperiale Ordnungen in der Praxis unter anderem auf dem asymmetrischen Austausch zwischen dem Herrschaftszentrum und davon abhngigen, in unterschiedlichem Intensittsgrad beherrschten Gebieten. Fr die Vermittlung zwischen Zentrum und Peripherie entscheidend sind Eliten, deren Angehrige Inhaber bestimmter, mitunter zeitlich befristeter, mter sein knnen, die aber auch durch Herkunft und Tradition Anspruch auf elitre Positionen erheben. Der Zugriff der imperialen Zentrale auf Angehrige verschiedener Elitegruppen gestaltet sich dabei durchaus unterschiedlich; die Erfolgschancen solcher Zugriffsmglichkeiten knnen entscheidend fr den Fortbestand imperialer Ordnungen sein. Der Band untersucht aus dieser Perspektive imperiale Ordnungen in Europa, im Nahen Osten, in Indien und in China in der Zeit zwischen der rmischen und sasanidischen Sptantike und dem ausgehenden Mittelalter. Die Beitrge verdeutlichen Mechanismen der Herrschaftsstabilisierung vor dem Hintergrund unterschiedlicher sozialer, kultureller und religiser Voraussetzungen.