Die Wurzeln des modernen Vlkerrechts

Studienarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,7, Friedrich-Alexander-Universitt Erlangen-Nrnberg (Institut fr Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Bei der Auseinandersetzung mit dem modernen Kriegsvlkerrecht und dessen Entstehung ist es notwendig, ins 19. Jahrhundert zurckzugehen. Die ersten multilateralen kriegsvlkerrechtlichen Vertrge wurden in dieser Zeit geschlossen: Neben der Genfer Konvention von 1864 ist auch die Petersburger Deklaration von 1868 eine der ersten kriegsvlkerrechtlichen Vertrge. Die ersten Grundstze des modernen Kriegsvlkerrechts finden wir bereits 1863 in einem durch den Deutsch-Amerikaner Francis Lieber verfassten Militrhandbuchs, welches als Vorlufer des modernen Kriegsvlkerrechts gilt. Dieser Kodex zeigt beispielhaft auf, welche Prinzipien und Inhalte zu einem modernen, zivilisierten Kriegsvlkerrecht gehren.
Als Kriegsvlkerrecht werden zwei verschiedene Aspekte bezeichnet. Zum einen das ius ad bellum (Recht zum Krieg) und zum anderen das ius in bello (Recht im Krieg). Das ius ad bellum regelt Fragen der Legalitt eines Krieges, wohingegen das ius in bello Regeln zum Umgang mit Kombattanten, Nichtkombattanten sowie Kulturgter des Feindes aufstellt. Ziel des Kriegsvlkerrechts ist es, den Krieg und das mit ihm verbundene Leid zu vermindern und auf ein unvermeidbares Ma zu beschrnken. Letzteres wird auch als humanitres Vlkerrecht bezeichnet.
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Diese Arbeit mchte anhand des Lieber`s Code die Wurzeln des modernen Kriegsvlkerrechts aufzeigen. Welche berlegungen sind Grundstze des heute kodifizierten Kriegsvlkerrechts? Woraus nahm Lieber seine Ideen, welche geistesgeschichtlichen Strmungen beeinflussten ihn?
Zunchst soll der entstehungsgeschichtliche Hintergrund beleuchtet werden. Hierzu sollen zunchst einmal Sinn und Zweck des Lieber`s Code verdeutlicht werden, bevor der Geltungs- und Anwendungsbereich und Inhalt des Kodex untersucht werden