Ein Rhythmisch-Prosodisches Modell Lyrischen Sprechstils

Doktorarbeit / Dissertation aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Rhetorik / Phonetik / Sprechwissenschaft, Note: 1,7, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universitt Bonn (Institut fr Kommunikationsforschung und Phonetik (IKP) - heute: Institut fr Kommunikationswissenschaften (IfK)), Sprache: Deutsch, Abstract: Jeder Mensch hat ein intuitives Verstndnis von der Rhythmizitt sprachlicher uerungen, da er die zugrundeliegenden Prinzipien beim Sprechen stets, wenn auch unreflektiert, beachtet. Der sprachliche Rhythmus nun erfllt Funktionen im Bereich Gliederung und Hervorhebung auf allen linguistischen Ebenen. Silben- und Wortgrenzen sowie Wortbetonungen werden durch ihn markiert, syntaktische Phrasen und semantisch zusammengehrige Einheiten werden rhythmisch gegliedert. Ohne diese rhythmische Gliederung wre der Sprachwahrnehmungsprozess sicherlich um einiges erschwert. Neben der direkten Beziehung zwischen Rhythmus und linguistischen Einheiten existieren ferner situationsspezifische Rhythmen, welche mit einem bestimmten Sprechstil verknpft sind. So hat schnelle Sprache vermutlich einen anderen Rhythmus als langsame, eine Predigt wiederum einen anderen Rhythmus als ein Fuballkommentar. Welche Rolle der Sprechrhythmus auf den einzelnen linguistischen und paralinguistischen Ebenen im Detail spielt, ist jedoch noch weitestgehend ungeklrt. Eine relativ groe bereinstimmung besteht in der Meinung, dass es auch sprachspezifische rhythmische Unterschiede gibt, genauer gesagt gibt es die Annahme, dass sich Sprachen in so genannte akzentzhlende und silbenzhlende Sprachen unterteilen.

berdies ist der Sprechrhythmus fr die Sprachsynthese, d.h. den sprechenden Computer, von Bedeutung. Die hufigste Anwendung in diesem Bereich ist die berfhrung von Text in ein entsprechendes Sprachsignal (Text-To-Speech). Auch in den neueren korpusbasierten Synthesesystemen ist eine ausgefeilte Prosodieprdiktion unerlsslich. Diese Vorhersage ist in den meisten Fllen jedoch noch verbesser