Filmische Seitenblicke

Ist 1968 gescheitert? Die Frage ist falsch gestellt. Die Ereignisse, die Bedeutung und die Auswirkungen von '68 lassen sich nicht in einem schlssigen Narrativ fassen. Das Jahr beschreibt einen Kulminationspunkt, an dem hchst heterogene kulturelle, soziale und politische Phnomen in eine Interaktion zueinander treten, ohne urschlich miteinander verbunden zu sein. Herzstck des Bandes ist ein Essay von Hermann Kappelhoff, der '68 aus der Analyse von Happenings, avantgardistischen Aktionen und Filmen heraus als Synonym fr eine Form kultureller Gemeinschaftsbildung beschreibt; es markiert die Geburtsstunde der transnationalen Geschmacksgemeinschaft der westlichen Pop- und Jugendkultur. Dass sich der radikale kulturelle Wandel von '68 nur in seiner Heterogenitt fassen lsst und die Logik des Happenings und des Widerspruchs zur poetischen Matrix des Kinos wird, zeigt ein Kaleidoskop aus Analysen von Filmen, die 1968 gezeigt wurden.