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Moritz Schularick analysiert die wirtschaftspolitischen Chancen und Risiken der finanziellen Globalisierung aus historischer Perspektive. Im Mittelpunkt der Studie stehen die Finanzbeziehungen zwischen Reich und Arm in zwei Phasen globaler Kapitalmarktintegration - in den drei Jahrzehnten des klassischen Goldstandards (1880-1914) und in der Gegenwart (1990-2004). Der erste Teil der Studie arbeitet signifikante Unterschiede in den Strukturen der finanziellen Globalisierung heraus, insbesondere das weitaus hhere Niveau der Kapitalverflechtung zwischen Reich und Arm vor dem Ersten Weltkrieg. Im zweiten und dritten Teil des Buches identifiziert der Autor die wichtigsten Ursachen fr diesen Unterschied: die bessere Ausstattung der Weltwirtschaft mit ffentlichen Gtern, welche als Nebenprodukt des europischen Imperialismus die Investitionsrisiken gesenkt haben, sowie die monetre Stabilitt unter dem Goldstandard. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse greift der Autor die politische und wissenschaftliche Diskussion ber die konomischen Chancen der finanziellen Globalierung fr Entwicklungslnder auf. Die Geschichte der ersten Globalisierung lehrt zwar, da finanzielle Globalisierung grundstzlich einen wichtigen Beitrag zur globalen Entwicklung leisten kann. Vertragssicherheit und monetre Stabilitt waren die institutionellen Voraussetzungen, die den lehrbuchmigen Ressourcentransfer von Reich nach Arm in der ersten Globalisierung ermglicht haben. Diese sind aber heute nicht mehr in vergleichbarem Mae gegeben. Massive Kapitalflsse von Reich nach Arm, wie sie zwischen 1880 und 1914 zu beobachten waren, sind daher heute nicht zu erwarten.
- Format: Inbunden
- ISBN: 9783161488627
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 322
- Utgivningsdatum: 2006-07-01
- Förlag: Mohr Siebeck