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Die Gattungsbestimmung stellt die Gesellschaft im Kontext biotechnologischer Entwicklungen immer wieder vor neue ethische, rechtliche und soziale Herausforderungen. Scheinbar lngst geklrte Probleme tauchen wieder auf, und konsensfhige Annahmen werden brchig. So hat sich in weiten Teilen der akademischen Bioethik die Auffassung durchgesetzt, dass dem biologischen Menschsein als solchem keine moralische Bedeutung zukommt. Wer demgegenber an der ethischen Sonderstellung der menschlichen Gattung festhlt, verfllt dem Verdikt des "Speziesismus". Angesichts immer weiterreichender Eingriffsmglichkeiten in die menschliche Natur ist jedoch auch die gegenlufige Forderung nach einer "gattungsethischen Einbettung der Moral" erhoben worden. Damit ist freilich ein anspruchsvolles Programm verbunden. Denn quer durch alle mit der Gattungsbestimmung befassten Disziplinen ergeben sich spezifische Abgrenzungsschwierigkeiten im Blick auf Gattungsintegritt und -zugehrigkeit. Zudem wird auf das Gattungsargument je nach Kontext und Disziplin in ganz verschiedenen Spielarten zurckgegriffen: von den klassischen Lebensschutzdebatten ber die ethische Bewertung gentechnischer Eingriffe in die menschliche Keimbahn, PID, Stammzellforschung und die Diskussion um eine liberale Eugenik hin bis zur Frage nach der Erzeugung von Inter-Spezies-Hybriden und Chimren. Der vorliegende Band geht der Gattungsbestimmung aus der Perspektive von Biologie, Philosophie, Recht, Theologie, Soziologie und Kulturwissenschaften nach, um ihre deskriptive und normative Erschlieungskraft auf den Prfstand zu stellen. Was leistet sie innerhalb ethischer Diskurse? Wie kann sie fr rechtliche Regelungen bedeutsam werden? Welche Konsequenzen ergeben sich fr die genannten Handlungsfelder?
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783161503900
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 430
- Utgivningsdatum: 2010-10-19
- Förlag: Mohr Siebeck