Normativitt - Religion - Mobilitt

Jede Religion ist durch eine gemeinsame Glaubensberzeugung ihrer Anhnger gekennzeichnet. Dieser Glaube bedarf einer gewissen Verbindlichkeit, um Gemeinsamkeiten und damit Gemeinschaft schaffen zu knnen, und besagte Verbindlichkeit wird durch Glaubensstze erzeugt, die oft normativen Charakter haben. Solch identittsstiftende Glaubensstze wurden nicht zuletzt in der Auseinandersetzung mit anderen Konfessionen und/oder Religionen geprgt und geformt. Die Begegnung mit dem religis oder konfessionell Anderen erzeugt also normative Prozesse der Vergewisserung eigener berzeugungen und Praktiken sowie der Verhandlung aus der Begegnung resultierender Anerkennungsansprche. Solche Prozesse der Neujustierung wurden und werden insbesondere durch die Begegnung mit dem Fremden angestoen, welche wiederum durch Mobilitt und Migration befrdert wird. Die Beitrge dieses Bandes gehen diesen normativen Prozessen aus der Binnensicht der Religionsgemeinschaften, in der Perspektive der interreligisen Begegnung und aus der Sicht der staatlichen Religionsverfassungsordnung nach.