Parallelverfahren und Justizgewhrung

Christine Schmehl untersucht sogenannte Torpedoklagen, mit denen der Klger die Rechtshngigkeitssperre des Art. 27 EuGVVO auslsen will, um den Erfolg einer mglichen Klage des Gegners zu verzgern oder faktisch zu entwerten. Diese Prozesstaktik kann vor allem dann aufgehen, wenn vor einem "langsamen" Gericht geklagt wird. Die damit verbundenen Rechtsfragen gehen ber die konkrete Konstellation und die Rolle des Instituts des Rechtsmissbrauchs hinaus: Sie verweisen insbesondere auf die Bedeutung der Gewhrleistung effektiven Rechtsschutzes im grenzberschreitenden Fall und das Verhltnis der Rechtshngigkeitssperre zu anderen Instrumenten der Verfahrenskoordination. Die Autorin schlgt daher den Bogen von der zivilprozessualen Thematik zur Relevanz des grundrechtlichen Justizgewhrungsanspruchs fr die Regelung der Koordination paralleler Verfahren.