Politische Redeweisen

Politische Erfolge wie Misserfolge werden immer wieder auf Kommunikation zurckgefhrt - Politiker konnten Whlerinnen entweder nicht "abholen" oder hatten doch eine berzeugende Kampagne. Dank moderner Massenmedien kommt es zunehmend auf die Prsentation von Politik an; Whler entscheiden nicht lnger nach stabilen und erwartbaren Prferenzen, sondern reagieren spontan auf Debatten, Inszenierungen und auf die Mediennutzung von Kandidaten. Unter den Bedingungen digital verstrkter Kommunikation haben sich nun die Mglichkeiten und Chancen zu Teilhabe und Mitwirkung an Debatten vergrert, wodurch jedoch auch die Wahrscheinlichkeit von Skandalisierung und Emprung gestiegen ist. Damit stellt sich die Frage, wie politische und ffentliche Akteure in dieser Gemengelage kommunizieren knnen und sollen. Jeder, der eine Gruppe zu reprsentieren beansprucht, steht derzeit vor hnlichen Herausforderungen: Wie lassen sich berzeugungen erklren und absichern? Wie lsst sich verbindlich sprechen, wenn man dank des Kreislaufs von Reaktion und Kritikum die Anfechtbarkeit eigener Ansichten wei? Astrid Sville und Julian Mller fragen daher nach den Mglichkeiten ffentlicher Ansprache. In Anlehnung an Erving Goffmans Begriff der Redeweisen richten sie den Blick auf heutige Formen ffentlicher Rede in Deutschland. Dabei stehen nicht die radikalen Rnder, sondern die Neuverhandlungen des politisch Etablierten, Brgerlichen und Demokratischen im Zentrum der Aufmerksamkeit von Robert Habeck und Carolin Emcke bis hin zu Luisa Neubauer oder Lars Eidinger. In den einzelnen Kapiteln wird anhand ausgewhlter Beispiele untersucht, wie die angefochtene "Mitte" kommuniziert. Dabei werden verschiedene Varianten ffentlichen Sprechens skizziert.