Samhälle & debatt
Pocket
Psychosoziale Befindlichkeiten von Kindern und Jugendlichen im Rahmen erhhter Handlungsspielrume und einer individualisierten Gesellschaft
Sabrina Wurzenberger
1199:-
Uppskattad leveranstid 5-10 arbetsdagar
Fri frakt för medlemmar vid köp för minst 249:-
Masterarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Soziologie - Kinder und Jugend, Note: 1,0, Justus-Liebig-Universitt Gieen (Institut fr Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Heute sind Subjektivitt, Gefhle und moralische Empfindungen zentrale Fragestellungen fr die Soziologie (vgl. Ehrenberg in: Menke & Rebentisch 2011, S. 52f.). Man nimmt an, dass es durch die Auseinandersetzung mit der Subjektivitt gelingen knne, das Geheimnis der Sozialitt des Menschen zu ergrnden. Psychische
Leiden wie Depressionen werden in diesem Zusammenhang als gesellschaftliche Pathologien verstanden. Soziologen und Sozialphilosophen verstehen sie entweder als Symptome einer Lockerung sozialer Bindungen (vgl. hierzu Karp 1995), als Folge der Ich-Emanzipation der 60er und 70er Jahre oder des Kapitalismus, der das Ideal der Emanzipation individueller Subjektivitt in neue Zwnge und Ausbeutungsformen
verkehrten. Der franzsische Psychiater und Soziologe Alain Ehrenberg ist jedoch der Ansicht, dass Depression nicht durch Kapitalismus, Emanzipation oder dergleichen verursacht wird, noch das sie ein Symptom gesellschaftlicher Rckzugstendenzen
darstellt. Sie grndet auf den Konflikt und Widerspruch eines Prozesses, welche auf der Aufwertung von Autonomie einhergeht. Vor vier Jahrzehnten basierte die Gesellschaft auf Gehorsam, Konformitt und Verboten. Heute gelten die Autonomie, Initiative und Eigenverantwortung eines jeden Einzelnen von uns. Whrend nach Freud die Neurose ein Krankheitsbild der Schuld war, scheint die Depression die Krankheit der Verantwortlichkeit und Unzulnglichkeit zu sein. Heute dreht sich die Frage nicht mehr
um Darf ich das?", sondern um Kann ich das?". Von jedem Individuum wird erwartet, dass es in allen Lebensbereichen selbst entscheidet und handelt. Ehrenberg zufolge, verstrkt die Zentralstellung des Werts der Autonomie die individualistische Sicht auf das Gesellschaftsgefge. Er hebt hervor, dass die Vernderungen in unserem Handlungsbegriff auch institu
Leiden wie Depressionen werden in diesem Zusammenhang als gesellschaftliche Pathologien verstanden. Soziologen und Sozialphilosophen verstehen sie entweder als Symptome einer Lockerung sozialer Bindungen (vgl. hierzu Karp 1995), als Folge der Ich-Emanzipation der 60er und 70er Jahre oder des Kapitalismus, der das Ideal der Emanzipation individueller Subjektivitt in neue Zwnge und Ausbeutungsformen
verkehrten. Der franzsische Psychiater und Soziologe Alain Ehrenberg ist jedoch der Ansicht, dass Depression nicht durch Kapitalismus, Emanzipation oder dergleichen verursacht wird, noch das sie ein Symptom gesellschaftlicher Rckzugstendenzen
darstellt. Sie grndet auf den Konflikt und Widerspruch eines Prozesses, welche auf der Aufwertung von Autonomie einhergeht. Vor vier Jahrzehnten basierte die Gesellschaft auf Gehorsam, Konformitt und Verboten. Heute gelten die Autonomie, Initiative und Eigenverantwortung eines jeden Einzelnen von uns. Whrend nach Freud die Neurose ein Krankheitsbild der Schuld war, scheint die Depression die Krankheit der Verantwortlichkeit und Unzulnglichkeit zu sein. Heute dreht sich die Frage nicht mehr
um Darf ich das?", sondern um Kann ich das?". Von jedem Individuum wird erwartet, dass es in allen Lebensbereichen selbst entscheidet und handelt. Ehrenberg zufolge, verstrkt die Zentralstellung des Werts der Autonomie die individualistische Sicht auf das Gesellschaftsgefge. Er hebt hervor, dass die Vernderungen in unserem Handlungsbegriff auch institu
- Format: Pocket/Paperback
- ISBN: 9783656671527
- Språk: Tyska
- Antal sidor: 106
- Utgivningsdatum: 2014-06-17
- Förlag: Grin Verlag