"Nichtgeborene Kinder des Liberalismus"?

Die nach dem Ersten Weltkrieg neu entstehenden Staaten Ostmitteleuropas bernahmen zunchst das bislang auf ihrem Territorium geltende Recht. Jedoch wurde schon bald die Schaffung einer eigenen, einheitlichen Zivilrechtsordnung angestrebt. Die Arbeiten blieben aber zumeist im Entwurfsstadium stecken. Diese Entwrfe stehen an einer Schwelle. Einerseits sind sie die vielleicht letzten groen Leistungen des Zeitalters der liberalen Zivilrechtskodifikationen, andererseits enthalten sie auch soziale oder paternalistische Tendenzen, die den bergang zum heutigen sozialen Privatrecht markieren. Allen Entwrfen ist gemeinsam, dass sie sich durch hohe Qualitt auszeichnen. Diese Zivilgesetzbuchentwrfe der Zwischenkriegszeit werden hier erstmals umfassend und vergleichend untersucht.