Tijuana. Fremd- und Selbstbilder einer Stadt und ihrer Bewohner

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Romanistik - Spanische Sprache, Literatur, Landeskunde, Note: 1,3, Universitt Kassel (Institut fr Romanistik), Veranstaltung: Identitt und nationales Bewusstsein in der spanischen und lateinamerikanischen Literatur, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Frage danach, was das mexikanische an Mexiko sei, mchte ich am Beispiel der Stadt Tijuana nachspren, die - so meine Vermutung - durch ihre Nhe zum nrdlichen Nachbarland USA solche Abgrenzungen deutlicher zeigt als beispielsweise die zentraler gelegene Hauptstadt. Dass von einer einzigen Stadt nur bedingt auf die ganze Nation zu schlieen ist, steht auer Frage. Ich beschrnke alle Aussagen dieser Arbeit daher strikt auf die Stadt Tijuana. Ziel dieser Arbeit ist es, die kulturelle Formation Tijuanas in ihrer geschichtlichen Genese zu begrnden und ihr heutiges Erscheinungsbild darzustellen.

Den weiteren Verlauf dieser Arbeit werden zwei klischeehafte Vorstellungen ber Tijuana bestimmen, nmlich die der ciudad del vicio und der ciudad de paso. Zur nheren Beschreibung dieser Stadtbilder werde ich einerseits die mediale Reprsentation derselben heranziehen und auf deren historischen Entstehungsbedingungen eingehen, andererseits werde ich auf Studien zur Stadt und ihren Bewohnern zurckgreifen.

Die theoretische Grundlage fr diese Arbeit bietet Jan Assmans Konzept der kulturellen Formation". Dieses umfasst das gemeinsame Wissen und Gedchtnis, das sich ber die Geschichte der Stadt entwickelt hat und zu einem Zeichensystem gefhrt hat, das die Eigenart Tijuanas zum Ausdruck bringt. Assmann zhlt zu diesen Zeichen nicht nur die Sprache, sondern auch Riten und Tnze, Muster und Ornamente, Trachten und Ttowierungen, Essen und Trinken, Monumente, Bilder, Landschaften, Weg- und Grenzmarken. Alles kann zum Zeichen werden, um Gemeinsamkeit zu kodieren."